Wenn Aufträge ausbleiben

Die Wirtschaftskrise trifft auch viele Behindertenwerkstätten

  • Katrin Nordwald, Bielefeld
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Behindertenwerkstätten versuchen den aktuellen Auftragsmangel etwa durch Lernangebote für die Beschäftigten aufzufangen.

In einer Berliner Behindertenwerkstatt
In einer Berliner Behindertenwerkstatt

In den vergangenen Wochen hat Waltraud Lössl gehäkelt, gemalt oder schreiben geübt, während sie wartete – auf Arbeit. »Wann hast Du mal wieder was zu tun für mich?«, fragt sie, als Eleni Gonsoir, Leiterin der Betheler Werkstatt Grabe, vorbeikommt. Lössl baut in der Bielefelder Einrichtung für Behinderte Dämpfer für Möbeltüren zusammen. 2008 war für die 165 Beschäftigten ein gutes Jahr mit vielen Aufträgen aus der Industrie, doch seit Februar herrscht Flaute. »Durch die Wirtschaftskrise hat diese Werkstatt im Schnitt 50 Prozent Einbußen«, sagt Gonsoir.

Die Rezession trifft die bundesweit 700 Werkstätten für insgesamt 270 000 behinderte Menschen genauso wie gewerbliche Unternehmen. »Die Ausprägung ist aber unterschiedlich stark, abhängig von den Zulieferfirmen«, sagt Jörg Heyer von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten in Frankfurt am Main. Laut einer Umfrage unter den 2300 Standorten haben vor allem Werkstätten mit nur zwe...


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