Solidarität mit Lebensrettern

Protest gegen »Cap Anamur«-Prozess

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (ND). Kurz vor der Urteilsverkündung im Prozess gegen Aktivisten der Hilfsorganisation Cap Anamur in Italien haben Menschenrechts- und Flüchtlingsorganisationen zu breiter Solidarität mit den Angeklagten Elias Bierdel und Kapitän Stefan Schmidt aufgerufen. Mitglieder des Komitees für Grundrechte und Demokratie und von »Kein Mensch ist illegal« übergaben am Montag in Berlin ein Protestschreiben an die italienische Botschaft (Foto: Christian Ditsch/version). Mit dem Verfahren werde »humanitär selbstverständliche und menschenrechtlich allein angemessene Nothilfe« kriminalisiert, heißt es in dem Brief, den Künstler, Wissenschaftler und Politiker unterzeichnet haben.

Die Crew des deutschen Schiffes »Cap Anamur« hatte im Juni 2004 37 afrikanische Flüchtlinge aus akuter Seenot gerettet. Seit Ende 2006 stehen Kapitän Schmidt und der damalige Chef der Hilfsorganisation, Elias Bierdel, wegen »Beihilfe zur illegalen Einreise« in Italien vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft fordert vier Jahre Haft und jeweils 400 000 Euro Strafe. Die Urteile sollen Anfang nächsten Monats gesprochen werden.

Einen internationalen Protestappell an den italienischen Justizminister, der von Pro Asyl und der ökumenischen Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche initiiert wurde, unterstützen über 50 Organisationen und mehr als 1200 Erstunterzeichner aus 20 Staaten. Sie fordern die umfassende Rehabilitierung der beiden Lebensretter: »Humanitäre Hilfe ist kein Verbrechen.«

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