Die DDR in den Grenzen von 2009

Studie zeigt große regionale Unterschiede, Osten weiterhin größtenteils »abgehängt«

  • Grit Gernhardt
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Dass Deutschland auch 20 Jahre nach der Wiedervereinigung keine wirtschaftliche Gleichheit erreicht hat, ist bekannt. Nach Ansicht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, der am Montag in Berlin den ersten regionalen Armutsatlas vorstellte, haben wir es jedoch nicht mehr »nur« mit einer Zweiteilung des Landes, sondern mit vielfältigen Spaltungen innerhalb der Bundesländer zu tun. Wichtigstes Fazit: Armut ist weit verbreitet, ganzen Landstrichen droht die Verödung.

Grafik: Paritätische Forschungsstelle
Grafik: Paritätische Forschungsstelle

Noch vor wenigen Jahren hätte man sich kaum vorstellen können, dass eine Pressekonferenz des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes zum Thema Armut in Deutschland so gut besucht ist, dass die Stühle nicht für die Journalisten ausreichen. Doch was jahrelange Aufklärungsarbeit der Sozialverbände und linker Organisationen nicht vermocht hatte, schaffte die Einführung von Hartz IV in Verbindung mit der globalen Krise – das Thema Armut als eines der drängendsten Probleme des Landes ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken.

Dass es ein drängendes Problem ist, zeigen die vorgelegten Zahlen: Von 10,0 Prozent (Durchschnitt Baden-Württemberg) bis 24,3 Prozent (Durchschnitt Mecklenburg-Vorpommern) reichen die Armutsquoten in den Bundesländern. Als arm gilt dabei, wer über weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens verfügt. Die bundesdeutsche Spaltung wird deutlicher, wenn man auf die Regionen blickt: Mit 7,4 Prozent findet sich die gerings...


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