Völklingen hört die Signale

In der ehemaligen saarländischen Stahlmetropole könnte die LINKE zweitstärkste Kraft werden

  • Martin Sommer, Saarbrücken
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Am 07. Juni finden im Saarland die Kommunal- und Europawahlen statt. Knapp zweieinhalb Monate vor der Landtagswahl gilt dieser Urnengang auch als Stimmungstest. Und eine Stadt macht ganz besonders deutlich, wie sehr sich die Parteienlandschaft im tiefsten Westen der Republik in den letzten Jahren verändert hat: Die Industriestadt Völklingen.

Früher, als Kohle und Stahl noch gleich bedeutend waren mit Reichtum, da war Völklingen eine boomende Stadt. In Spitzenzeiten arbeiteten 30 000 Menschen direkt oder indirekt für das Stahlwerk. Doch 1986 musste der letzte Hochofen dicht gemacht werden. Heute liegt die Arbeitslosenquote in der Stadt bei zehn Prozent.

Jahrzehntelang war der Ausgang einer Wahl in Völklingen nicht besonders spannend – am Ende gewannen die Sozialdemokraten. Doch die Ära Schröder in Berlin besiegelte auch den Abstieg der SPD in der einstigen Arbeiterstadt Völklingen. Am 6. Oktober 2002 verlor die SPD ihre einstige Hochburg an die CDU. Mit 52,5 Prozent hatte sich der CDU-Bürgermeisterkandidat Klaus Lorig in der Stichwahl gegen seinen SPD-Herausforderer durchgesetzt. Zwei Jahre später kam es für die Sozialdemokraten noch schlimmer: Bei der Kommunalwahl erreichte die CDU im Völklinger Stadtrat mit 45,6 Prozent die absolute Mehrheit. Die SPD folgte mit blama...


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