»Osten krisenfester als Westen«

Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee redet den Bericht zum Stand der Einheit schön

  • Fabian Lambeck
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die Deindustrialisierung wird zum Standortvorteil für die neuen Länder. Nachdem das Bundeskabinett den diesjährigen Bericht Deutsche Einheit abgenickt hatte, erklärte der Bundesbeauftragte für den Aufbau Ost, Wolfgang Tiefensee (SPD), dass die Krise den Osten weniger hart treffe, weil dort an großen Exportfirmen fehlt.

»Osten krisenfester als Westen«, hieß es am Mittwoch im ZDF. Nahezu unkommentiert übernahm der öffentlich-rechtliche Sender die Verlautbarungen Wolfgang Tiefensees. Dabei hatte dieser lediglich versucht, die Ergebnisse des »Berichtes zum Stand der Deutschen Einheit 2009« schönzureden. Denn wirkliche Erfolgsmeldungen sucht man in dem Papier vergeblich. Zwar hat die Arbeitslosigkeit im Osten – auch Dank vieler statistischer Tricks – im vergangen Jahr mit 11,8 Prozent den niedrigsten Stand seit 1991 erreicht, doch trotzdem ist sie immer noch doppelt so hoch wie im Westen. Also war Tiefensee sichtlich bemüht, Zweckoptimismus zu verbreiten. Der Verkehrsminister versteifte sich auf die Behauptung, dass der Osten krisenfester sei, weil die Wirtschaftleistung im laufenden Jahr nur um fünf Prozent zurückgehen werde. Im Westen müsse man dagegen sechs Prozent verkraften.

Besonders aufschlussreich ist dabei die Begründung für die angebl...


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