G8-Staaten lassen Afrika hängen

Nur ein Drittel der zugesagten Hilfe fließt / Wirtschaftskrise verstärkt Zwang zur Kinderarbeit

Die G8-Staaten brauchen keine Finanzkrise, um ihre Versprechen zu brechen. Nach dem DATA-Bericht der Organisation ONE haben die G8 bislang erst ein Drittel der 2005 beim Gipfel in Gleneagles zugesagten Erhöhung der Entwicklungshilfe für Afrika erfüllt. Besserung ist durch die Weltwirtschaftskrise dort so wenig in Sicht wie im Bereich der Kinderarbeit.

Südafrikas Bischof Desmond Tutu glaubt an das Gute im Menschen und in der Politik. »Ein Versprechen ist etwas Heiliges. Es ist ein Ausdruck von Größe, wenn man Anstrengungen unternimmt, es zu halten und die G8-Staaten, die das tun, verdienen Anerkennung.« Doch selbst Tutu kann angesichts der normativen Kraft des Faktischen seine Enttäuschung nicht verhehlen: »Es macht mich traurig und wütend, dass so große Nationen wie Italien und Frankreich einen falschen Weg beschreiten und wir sollten den kommenden G8-Gipfel ermutigen, das Richtige und das Bessere zu wählen.« Sein Wort in die Ohren der Mächtigen.

Nach dem am Donnerstag in Berlin und London unter Beisein des Schirmherren der Organisation ONE, Desmond Tutu, vorgestellten DATA-Bericht zahlten die sieben führenden Industrienationen USA, Deutschland, Großbritannien Frankreich, Italien, Kanada und Japan lediglich sieben Milliarden US-Dollar zusätzlich. Zugesagt sind bis 2010 aber 21,5 Mil...


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