»Fort mit Ahmadinedschad!«

Demonstranten in Iran fordern Neuwahlen

  • Jan Keetman, Istanbul
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Sicherheitslage in Iran hat sich vier Tage nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl weiter verschärft. Während auf den Straßen demonstriert wird, prüft der Wächterrat die Wahlergebnisse. Die Chancen für Neuwahlen werden allerdings als gering eingestuft.

Seit Montag erinnert manches in Iran an die letzten Tage des Schahregimes. Unübersehbare Massen auf illegalen Demonstrationen; Leute, die nachts von den Dächern ihrer Häuser rufen: »Gott ist groß!« und »Nieder mit dem Diktator!« Eine breite politische Bewegung, die nur ein gemeinsames Ziel hat: Fort mit Ahmadinedschad. Demgegenüber eine Regierung, die zwar über reichlich Macht verfügt, aber einen politischen Fehler nach dem anderen begeht und sich festgefahren hat.

Man sollte den Vergleich jedoch nicht übertreiben, Ahmadinedschad hat noch immer eine starke soziale Basis, es ist keineswegs sicher, dass er am Ende gehen muss. Der Protestbewegung geht es jedenfalls bisher nicht darum, das Regime der Islamischen Republik zu ändern. Dieses ist allerdings auf dem besten Wege, sich selbst zu demontieren.

Der religiöse Führer Ali Chamenei hatte sich im Wahlkampf, wenn auch indirekt, so doch recht eindeutig auf einen Sieg Ahmadinedschads festgele...


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