Ein Krieg ohne Fronten

Im Osten der DR Kongo wird weiter getötet – trotz eines Friedensvertrags

  • Marc Engelhardt, Goma
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Nördlich von Goma in der Provinz Nord-Kivu der DR Kongo tobt der Bürgerkrieg wieder heftiger. Die vor einem halben Jahr gestartete Militäroperation, die den Frieden bringen sollte, hat das Chaos in der Region allenfalls vergrößert. Hunderttausende sind auf der Flucht.

Von den meisten Plastikplanen, die die aus Holz, Pappe, Stroh und plattgedrückten Konservendosen notdürftig zusammengezimmerten Hütten bedecken, sind kaum mehr als Fetzen übrig geblieben. Jetzt in der Regenzeit, wenn die Tropfen am Nachmittag wie ein dichter Vorhang vom Himmel fallen, verschwinden nicht nur die Wege, sondern auch die Unterkünfte der gut 5000 Vertriebenen in Mugunga in einer stinkenden Mixtur aus Dreck und Schlamm.

»Wir haben nichts, um die Dächer auszubessern«, klagt Fikiri Jamboku, ein Mann Anfang 40, bevor er auf den größten Platz des Lagers marschiert und wartet. Worauf, das weiß er selbst nicht genau. »Es gibt immer weniger Hilfe, im Monat bekomme ich noch drei Kilo Mehl, ein Säckchen getrocknete Bohnen und einen halben Liter Öl – das muss für die ganze Familie reichen.« Zurückkehren in seine Heimat will Jamboku dennoch nicht. »Es gibt hier keine Arbeit, es gibt keine Felder, und die Kinder werden in der feuch...


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