EU-Zentralbank startet Pfandbrief-Kauf

EZB-Chef Trichet plant keine weitere Stützung

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Luxemburg (dpa/ND). Im Kampf gegen die tiefe Rezession im Euro-Raum wird die Europäische Zentralbank (EZB) am kommenden Montag ihr Milliardenprogramm zum Kauf von Pfandbriefen starten. Das kündigte Notenbank-Präsident Jean-Claude Trichet am Donnerstag nach einer Ratssitzung in Luxemburg an. Mit dem 60 Milliarden Euro schweren Kauf von »Covered Bonds« wollen die Notenbanker die Finanzierungsbedingungen für Banken und Unternehmen verbessern und damit die schwächelnde Wirtschaft ankurbeln. Gleichzeitig hatte der EZB-Rat beschlossen, den Leitzins unverändert bei 1,0 Prozent zu belassen.

Das Aufkauf-Programm von Pfandbriefen soll bis Ende Juni 2010 voll umgesetzt sein. Die Laufzeiten werden zwischen drei und zehn Jahren liegen. Zusätzliche Stützungsmaßnahmen hält die Notenbank derzeit nicht für erforderlich. Bereits beschlossen sind allerdings weitere Ausgaben von 12-Monats-Tendern zu einem festen Zinssatz im September und im Dezember diesen Jahres. Vergangene Woche hatte die EZB mit der Ausgabe der Tender zum Zinssatz von 1,0 Prozent 442 Milliarden Euro und damit frisches Geld in Rekordhöhe in den Markt gepumpt.

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Geldpolitik

Den Versuch, die Banken und damit die Wirtschaft mit Liquidität zu versorgen, hält Trichet für einen vollen Erfolg. Er führt den Rückgang des Kreditvolumens auf die geringe wirtschaftliche Aktivität und das mäßige Vertrauen von Unternehmern und Haushalten zurück, nicht auf eine von Banken verursachte Kreditklemme. Dagegen kritisieren Politiker und Ökonomen, dass die Geschäftsbanken bei Krediten kaum auf die gesenkten Leitzinsen reagierten.

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