Neben der Trauerweide die Lückenstücke
Wiedersehen im Ex-Musterdorf Mestlin: Kunst aus dem Palast der Republik
Dass man vor 50 Jahren ausgerechnet eine Trauerweide an die Ostseite des Kulturhauses Mestlin pflanzte, mutet heute fast prophetisch an. Sie verdeckt einen Großteil der üppig angelegten Fensterfront, die den Hauptsaal des neoklassizistischen Prachtbaus zur Straßenseite hin öffnet. Bröckelnder Putz und eingeworfene Scheiben, von innen mannshoch verbarrikadiert: Hier soll eine Ausstellung zu sehen sein? So fragt man sich ungläubig und fährt skeptisch um das Haus herum auf den Marx-Engels-Platz. Der ist riesig – zumindest für dörfliche Verhältnisse – und wirkt in seiner Leere eher trostlos als großzügig. Nur die flatternden Stoffbahnen beidseits des Portals, auf denen zu lesen steht, dass dies das Kulturhaus sei, kämpfen munter gegen die Leere an, und die geöffnete Tür signalisiert Leben.
Was für den Besucher ein unspektakuläres Foyer ist, war für den Verein »Denkmal Kultur Mestlin« und seine Helfer ein hartes Stück Arbeit, da...
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