Chatami-Vertraute in Teheran vor Gericht

Anklage als »Drahtzieher« der Proteste

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Bei den Massenprozessen gegen iranische Oppositionelle haben sich am Dienstag auch mehrere Vertraute von Ex-Präsident Mohammed Chatami vor dem Revolutionsgericht in Teheran verantworten müssen.

Teheran (AFP/ND). Ihnen werde vorgeworfen, »Drahtzieher« der Proteste gegen die Wiederwahl von Präsident Mahmud Ahmadinedschad zu sein, meldete die Nachrichtenagentur Fars.

Unter den am Dienstag insgesamt rund 20 erschienenen Angeklagten waren der ehemalige Vize-Innenminister Mostafa Tadschsadeh, Ex-Vize-Außenminister Mohsen Aminsaded, der frühere Vize-Wirtschaftsminister Mohsen Safaie-Farahani sowie die Reformer Mohsen Mirdamadi und Abdullah Ramesansadeh. Chatami war 1997 bis 2005 Präsident. Er unterstützt die Opposition, die Ahmadinedschad Wahlbetrug vorwirft.

Auch der Reformer Behsad Nabavi, Minister in der früheren Regierung von Ahmadinedschads Hauptwidersacher Mir Hussein Mussawi, sowie der US-iranische Gelehrte Kian Tajbakhsh standen vor Gericht. Der ebenfalls erschienene Reformer Sajed Hadschjarian räumte laut der Nachrichtenagentur ISNA in einem schriftlichen Geständnis »schwere Fehler« ein. Zur Berichterstattung über die Prozesse sind nur einheimische Nachrichtenagenturen zugelassen.

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