Chatami-Vertraute in Teheran vor Gericht

Anklage als »Drahtzieher« der Proteste

  • Lesedauer: 1 Min.
Bei den Massenprozessen gegen iranische Oppositionelle haben sich am Dienstag auch mehrere Vertraute von Ex-Präsident Mohammed Chatami vor dem Revolutionsgericht in Teheran verantworten müssen.

Teheran (AFP/ND). Ihnen werde vorgeworfen, »Drahtzieher« der Proteste gegen die Wiederwahl von Präsident Mahmud Ahmadinedschad zu sein, meldete die Nachrichtenagentur Fars.

Unter den am Dienstag insgesamt rund 20 erschienenen Angeklagten waren der ehemalige Vize-Innenminister Mostafa Tadschsadeh, Ex-Vize-Außenminister Mohsen Aminsaded, der frühere Vize-Wirtschaftsminister Mohsen Safaie-Farahani sowie die Reformer Mohsen Mirdamadi und Abdullah Ramesansadeh. Chatami war 1997 bis 2005 Präsident. Er unterstützt die Opposition, die Ahmadinedschad Wahlbetrug vorwirft.

Auch der Reformer Behsad Nabavi, Minister in der früheren Regierung von Ahmadinedschads Hauptwidersacher Mir Hussein Mussawi, sowie der US-iranische Gelehrte Kian Tajbakhsh standen vor Gericht. Der ebenfalls erschienene Reformer Sajed Hadschjarian räumte laut der Nachrichtenagentur ISNA in einem schriftlichen Geständnis »schwere Fehler« ein. Zur Berichterstattung über die Prozesse sind nur einheimische Nachrichtenagenturen zugelassen.

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.