Impfstoff für Staatsdiener ohne Zusätze
Berlin (AFP/ND). Die Bundesregierung und hohe Bundesbeamte sollen mit einem anderen Impfstoff vor der Schweinegrippe geschützt werden als der Rest der Bevölkerung: Dies rief am Wochenende scharfe Kritik hervor. Der Impfstoff für hohe Staatsdiener enthält nicht die umstrittenen Wirkverstärker. Es ist der Impfstoff Celvapan des Herstellers Baxter, der deshalb allgemein als verträglicher gilt. »Wir haben 200 000 Dosen des nicht-adjuvantierten Impfstoffes Celvapan der Firma Baxter gekauft«, sagte der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Christoph Hübner, mit Blick auf die Impfung der hohen Bundesbeamten dem Magazin »Spiegel«. Im Gegensatz zu Celvapan enthält der für die Massenimpfung vorgesehene Impfstoff Pandemrix des Herstellers GlaxoSmithKline (GSK) umstrittene Wirkverstärker.
Dem Magazin zufolge zählen auch die Mitarbeiter des für die Impfstoffzulassung zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts zu den Staatsbediensteten, die mit Celvapan geimpft werden sollen. Das Institut hatte wiederholt seine Entscheidung verteidigt, für die Bevölkerung den Impfstoff mit dem Wirkverstärker zu beschaffen. Der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, Wolf-Dieter Ludwig, sprach von einem »Skandal« und äußerte sich »unglücklich über diese Impfkampagne«. Sie werfe zahlreiche Probleme auf, ihr Nutzen sei ungewiss.
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