Rationierung wird salonfähig

Forschungsprojekt zu Leitlinien in der Medizin wirft viele Fragen auf

  • Ulrike Henning
  • Lesedauer: ca. 1.5 Min.

Die Ergebnisse eines Forschungsprojekts zu kostensensiblen Leitlinien in der Medizin stellten am vergangenen Freitag Wissenschaftler in Berlin vor. Das unter dem Namen »Allokation« laufende, vom Bildungs- und Forschungsministerium finanzierte Vorhaben wirft Fragen auf.

Ein Defibrillator kann Herzrhythmusstörungen durch gezielte Stromstöße beenden. Kleinste Ausführungen dieser Geräte sind bereits, ähnlich wie Herzschrittmacher, implantierbar. Dieses recht innovative Medizinprodukt diente als eines der beiden Fallbeispiele für eine so genannte kostensensible Leitlinien (KSLL). Mit diesem Instrument sollen in Zukunft möglicherweise Nutzen und Kosten medizinischer Maßnahmen gegeneinander abgewogen werden.

Angesichts von demografischem Wandel und medizinischem Fortschritt müssen medizinische Leistungen auf jeden Fall rationiert werden, so die These. Schnell waren Ärzte und Kassenvertreter mit dem Argument bei der Hand, diese Fragen sollten von der Politik entschieden werden. Frank-Ulrich Montgomery, Vizepräsident der Bundesärztekammer, setzt auf Expertengremien, die Politiker und Patienten einbeziehen. Es werde bereits ...


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