Wohnsitz entscheidet nicht über Olympiaticket

Beim Deutschland-Cup gibt Eishockey-Bundestrainer Uwe Krupp neuen Kräften eine Chance

  • Lesedauer: 2 Min.

Beim Deutschland-Cup ab morgen in München geht es für die deutschen Eishockey-Nationalspieler schon bereits um die Nominierung für die Olympischen Spiele in Vancouver. Die zwölf deutschen Profis, die derzeit in Kanada und den USA ihr Geld verdienen, sind für Olympia (12. bis 28. Februar 2010) nicht zwangsläufig gesetzt. »Es gibt keine Freifahrtscheine«, sagte Bundestrainer Uwe Krupp: »Nur weil man in Nordamerika spielt, heißt das nicht, dass man automatisch besser für unsere Nationalmannschaft ist als ein Spieler in Deutschland.«

Bei den Spielen gegen die USA, die Slowakei und die Schweiz können sich somit auch die Debütanten für die Reise nach Kanada empfehlen. Vor allem der Deutsch-Kanadier Rob Zepp (Eisbären Berlin) im Tor und der gebürtige Tscheche Jakub Ficenec (ERC Ingolstadt) in der Verteidigung dürfen sich Chancen ausrechnen. Dritter Neuling ist der 22 Jahre junge Stürmer Thomas Holzmann von den Kassel Huskies.

Trotz des WM-Debakels mit Platz 15 vor einem halben Jahr in Bern will Krupp auch bei Olympia und der Heim-WM (7. bis 23. Mai 2010) auf bewährte Kräfte setzen. »Dies sind die Spieler, die jetzt die dominierende Generation im deutschen Eishockey sein sollten«, sagte Krupp: »Wir haben nicht 20 andere Spieler, die wir nehmen können. Über ein oder zwei Spieler kann man immer diskutieren. Aber kein einziger Spieler in unseren Reihen setzt so viele Akzente, dass er für uns Spiele allein gewinnen kann. Unser Erfolg steht und fällt mit dem Mannschaftsgefüge. Im Prinzip stellt sich die Mannschaft von selbst auf.«

Aus der miserablen Vorstellung in der Schweiz hat der Bundestrainer seine Lehren gezogen. »Wir haben versucht, ein paar weitere spielerische und taktische Variationen mit der Mannschaft zu automatisieren«, sagte Krupp. Das habe in der Kürze der Zeit nicht funktioniert: »Die Lehre war, dass uns ohne Vorbereitungszeit die Hände gebunden sind. Wir werden weniger über taktische Details reden als zuletzt. Die Zeit dazu hat man im deutschen Eishockey nur im Verein, nicht mit der Nationalmannschaft.« SID

Freitag:
Deutschland - USA (19.15 Uhr, live bei DSF)

Samstag:
Deutschland - Slowakei (19.45 Uhr, DSF)

Sonntag:
Deutschland - Schweiz (13.30 Uhr/ab 14.45 Uhr beim BR)

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