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Nachbildungen sind derzeit sehr in Mode. In Berlin wurde eine Mauer als Dominostein-Kette wieder aufgebaut und zum Wochenanfang unter dem Jubel Zehntausender umgestürzt. Freilich wurden dafür keine echten Steine benutzt, sondern Blöcke aus Styropor. Kurz darauf stellten ein Wuppertaler Ästhetik-Professor und ein Hallenser Künstler auf der Wartburg nach, wie Martin Luther den Teufel verjagte. Der Reformator begnügte sich seinerzeit mit dem Wurf eines einzelnen Tintenfasses. Seine Imitatoren schleuderten indes gleich 150 mit Tinte gefüllte Glaskugeln auf Kartonbögen, die sie vor der berühmten Kleckswand aufgespannt hatten. Damit wollten sie »die historische Wahrheit mit dem populären Evidenzerleben in einer künstlerischen Aktion auf höherem Niveau« versöhnen – was auch immer das bedeuten mag. Heute nun erreicht der diesjährige Imitationswettbewerb seinen Höhepunkt: In Dresden will die SPD drei Tage lang die Sozialdemokratie nachbilden. jrs

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