Green Berlin

Klaus Joachim Herrmann über die Wirtschaftskrise

  • Lesedauer: 1 Min.

Selten kam eine Wirtschaftskonferenz derart im richtigen Augenblick wie jene 3. Berliner, die heute beginnt. »Green Berlin: Standort mit Zukunft« lautet ihr selbstbewusster Titel. Nicht minder optimistisch verkündet der Regierende Bürgermeister: »Berlin will seine Position als einer der führenden innovativen Standorte in Europa weiter ausbauen.« Das dürfte ein ganz hartes Stück Arbeit werden.

Schien sie erst einen Bogen um Berlin machen zu wollen, kommt die große Krise inzwischen doch an die Spree. Die in ihren Fachgebieten stets bis zur Trockenheit nüchternen Statistiker des Landesamtes präsentierten gestern einen »Nachfrageeinbruch«, der »so gut wie alle« Branchen erfasst und ins Minus habe rutschen lassen. Im Vorjahresvergleich gingen die Aufträge im September um 21,2 Prozent zurück. Mit einem Minus von sage und schreibe 42,3 Prozent waren die Hersteller von elektronischen und optischen Erzeugnissen am härtesten getroffen.

Die nun wieder gehören unzweifelhaft in die Kategorie der innovativen Industrie, auf genau die Berlin setzen will. Wie nie zuvor ist die 3. Berliner Wirtschaftskonferenz also gefordert. Nicht große Worte und vage Beschwörungen des Zeitgeistes sind gefragt, sondern konkrete Lösungen und Strategien. Sonst meint »Green Berlin« eines Tages nicht mehr Umweltfreundlichkeit, sondern eine Wiese, die von der Industrie übrig blieb.

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