Rückblende 1989

  • Lesedauer: 2 Min.

28. Dezember: Das sowjetische Ehrenmal in Berlin-Treptow wurde mit neonazistischen Losungen beschmiert. Am Abend des 3. Januar 1990 demonstrieren 250 000 Menschen, aufgerufen von der SED-PDS, am Ort des Geschehens gegen die Schändung.

28. Dezember: Die katholische Kirche lässt im gesamten Bundesgebiet die Kirchenglocken für »Abtreibungsopfer« läuten. Der 28.12. gilt im Katholizismus als »Tag der unschuldigen Kinder« und dient dem Gedenken an die laut Bibel vom römischen Statthalter König Herodes veranlasste Ermordung der Kinder in Bethlehem.

29. Dezember: Aus dem DDR-Verteidigungsministerium scheiden mehrere hochrangige Generale zum Jahreswechsel aus.

29. Dezember: Das Zentralkomitee der bulgarischen KP beschließt, die Zwangsbulgarisierung der türkischen Minderheit in Bulgarien einzustellen.

29. Dezember: Der Dramatiker und Bürgerrechtler Vaclav Havel wird zum tschechoslowakischen Staatspräsidenten gewählt. Er bleibt bis 1992 in diesem Amt.

30. Dezember: In seiner vorab veröffentlichten Ansprache zum Jahreswechsel hebt Bundeskanzler Kohl den Kampf der Menschen in der DDR und in den anderen Staaten Osteuropas für Freiheit, Menschenrechte und Selbstbestimmung hervor.

30. Dezember: Kanada führt als erstes Land der Welt ein generelles Rauchverbot in allen kanadischen Flugzeugen im In- und Auslandsverkehr ein.

31. Dezember: Bei der Silvesterfeier mit 100 000 Menschen am Brandenburger Tor stürzt eine Videowand ein, rund 300 Menschen werden verletzt.

Die mit dieser Ausgabe endende wöchentliche Rückblende in das Jahr 1989 betreute Karlen Vesper.

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