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Politik muss das System »umprogrammieren«

Ökonom Max Otte warnt vor Problemen in 2010

  • Lesedauer: 2 Min.

Worms (dpa/ND). Dem Finanzsystem drohen nach Ansicht des Wirtschaftsprofessors Max Otte weitere große Probleme. »Die neuen Gefahren drohen einmal durch die völlig unzureichende bis überhaupt nicht erfolgte Aufstellung neuer Regeln«, sagte Otte, der die US- Immobilienkrise und damit den Auslöser der Ursache der Finanzkrise bereits 2006 in seinem Buch »Der Crash kommt« vorausgesagt hatte. Zwar spreche alle Welt viel über neue Regeln für den Finanzmarkt, aber es passiere nichts – »das heißt: Von dieser Seite her wird die neue Blase nicht verhindert«.

Zum Schutz vor Krisen forderte der Professor für allgemeine und internationale Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule Worms einfachere Eigenkapitalregeln für die Banken, eine Börsenumsatzsteuer und mehr qualifiziertes Personal in den Aufsichtsbehörden als Gegengewicht zur Finanzlobby.

Ein enormer Risikofaktor sei der extreme Überschuss an Geld, der im Zuge der Rettungsmaßnahmen in das Finanzsystem gelangt sei. Dieses Geld lauere geradezu »auf die nächste Blase, also auf die nächste Möglichkeit, in einem spekulativen Rausch viel Rendite zu erzielen«. Aus verschiedenen Gründen – etwa wegen der Kreditpolitik der Banken – gehe es nicht ins Tagesgeschäft und an die Unternehmen. Gefordert sei nun eindeutig die Politik, die »das System umprogrammieren« müsse, sagte der 45-Jährige. »Die Banker werden sich nicht ändern.«

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