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Die ersten ISAF-Toten 2010

Fünf NATO-Soldaten starben bei Anschlägen in Afghanistan / Karsai: Keine Parlamentspause

  • Lesedauer: 2 Min.
Wenige Tage nach dem schweren Angriff auf Agenten des US-Auslandsgeheimdienstes CIA sind in Afghanistan fünf NATO-Soldaten bei zwei Anschlägen getötet worden.

Kabul (AFP/ND). Nach offiziellen Angaben vom Montag kamen ein britischer und vier US-Soldaten am Sonntag in den als Taliban-Hochburgen bekannten Provinzen Helmand und Kandahar ums Leben. Bei dem Attentat auf die CIA starb laut einem Bericht auch ein Oberst des jordanischen Geheimdienstes.

Die fünf Soldaten sind die ersten Todesopfer der ISAF in diesem Jahr. In Afghanistan sind rund 113 000 ausländische Soldaten stationiert. Für die internationalen Truppen war 2009 mit rund 520 Toten das verlustreichste Jahr seit dem Einmarsch 2001, wie aus Zahlen der unabhängigen Internetseite www.icasualities.org hervorgeht. Erst am Mittwoch waren bei einem Taliban-Anschlag sieben CIA-Agenten auf dem Stützpunkt Chapman in der ostafghanischen Provinz Chost getötet worden. Auch ein ranghohes Mitglied des jordanischen Geheimdienstes kam dabei ums Leben, wie die Zeitung »Washington Post« am Sonntag unter Berufung auf die amtliche jordanische Nachrichtenagentur Petra berichtete.

Der frühere CIA-Agent Jamie Smith sagte der Zeitung, die jordanischen Kollegen seien für ihre Fähigkeiten bei Verhören und ihr Wissen über militante Gruppen bekannt. Den Angaben zufolge arbeiten die beiden Länder bereits seit drei Jahrzehnten bei der Terrorabwehr zusammen. Mehrere Anschläge seien dadurch vereitelt worden.

Unterdessen versuchte Paris, Kontakt zu den Entführern der beiden vor fünf Tagen entführten französischen Journalisten aufzunehmen. Bislang habe sich jedoch niemand zu der Tat bekannt, sagte Außenminister Bernard Kouchner am Montag. Er gehe jedoch davon aus, dass die Fernsehjournalisten am Leben seien. Sie waren am Mittwoch gemeinsam mit drei afghanischen Begleitern nördlich von Kabul verschleppt worden.

Der afghanische Präsident Hamid Karsai hat nach der schweren Schlappe bei der Bestätigung seiner Minister durch das Parlament die Winterpause der Abgeordneten vorerst gestrichen. Die sitzungsfreie Zeit beginne auf Anordnung des Präsidenten erst, wenn das Kabinett vom Parlament bestätigt sei, teilte Karsais Büro am Montag mit. Bei einer Abstimmung im Parlament in Kabul fielen am Sonnabend 17 der 24 von Karsai nominierten Minister durch. Das Parlament sollte am 5. Januar für 45 Tage in die Winterpause gehen. Damit hätte Karsai neue Vorschläge erst wieder ab dem 20. Februar vorlegen können.

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