Recken raufen

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5000 Zuschauer waren in die Eishalle von Podolsk (Russland) gekommen, um das Eishockeymatch Witjas Tschechow gegen Awangard Omsk zu bestaunen. Nach nur 3:39 Minuten war das Spiel der milliardenschweren KHL (Kontinentalnaja Chokkejnaja Liga) schon beendet. Auf dem Platz schlugen 30 Spieler aufeinander ein, Referees warfen sich dazwischen, Helme lagen verstreut. 637 Strafminuten hatten die Schiedsrichter bis dahin verteilt und weder die »Recken« (Witjas) noch die »Avantgarde« verfügte über die Mindestanzahl Spieler: Abpfiff.

Vier Millionen Rubel (92 000 Euro) Strafe muss Witjas zahlen, Awangard eine Million (23 000 Euro). Jaromir Jagr, tschechische Eishockeylegende bei Awangard Omsk und an den Schlägereien beteiligt, klagte später, Raufereien würden zum Eishockey gehören: »Aber das hier war ehrlos!« So etwas würde in der nordamerikanischen NHL nie passieren.

Allerdings ist der Anstifter der Schlägereien Kanadier: Darcy Verot, mit drei Landsleuten eigens für Faustarbeit beim Tabellenletzten Witjas engagiert. Witjas führt mit 1179 Strafminuten in 40 Spielen eine andere Tabelle an. Das einst technisch so hochklassige russische Eishockey hat sich verändert. Wie auch die Fans: Darcy Verot ist Publikumsliebling. Jirka Grahl

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