Vorbei gefunkt

Sarah Liebigt bedauert die Abkehr vom WLAN-Plan

  • Lesedauer: 1 Min.

Im 21. Jahrhundert sollte es doch möglich sein, in einer Großstadt flächendeckend einen Zugang zu schnellem Internet anzubieten. In Berlin gibt es selbstverständlich viele Anbieter, die den Zugang zum World Wide Web per Kabel oder Antenne ermöglichen. Diese, genau wie die Mobilfunkanbieter, wollen jedoch Geld fürs Netz.

Berlin in seiner gern dargestellten Rolle als Kulturhauptstadt und Magnet für die jungen Kreativen scheint technisch noch nicht im Heute angekommen. Je nach Lage blockt schon ein Vorderhaus die schwachen Funkwellen und erschwert damit die virtuelle Kommunikation. Im Informationszeitalter, in dem jeder schnell und einfach an Wissen gelangen und die neuesten Nachrichten austauschen will, suchen auch Touristen in Berlin vergeblich nach kostenfreiem WLAN-Zugang. Die wenigen Hotspots an Flughäfen und Bahnhöfen sind in der Regel kostenpflichtig.

Nun erschwert gerade ein Überbleibsel aus längst vergangenen Zeiten den Aufbau eines flächendeckenden WLAN-Netzes: Die Gaslaterne. Wer des nachts im Schein selbiger seine E-Mails abfragen will, solle doch bitte auch dafür zahlen, fordern Kritiker. Gerade der technische Fortschritt ist nun der Grund für die Abkehr vom freien WLAN für alle. Mit dieser Einstellung, das Internet auf die, die eh schon den Zugang haben, zu begrenzen, stellt Berlin sich jedoch selbst ein Bein.

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