»Krieg ist keine Berufsperspektive«
Hamburg (ND-Witt-Stahl). Sprechchöre wie »Nur Banken und Konzerne sehen Kriegseinsätze gerne« waren am Samstag in den Hamburger Messehallen zu vernehmen. Rund 20 Mitglieder der Linkspartei-Jugend [’solid], der Sozialistischen Linken (SoL) und anderer antimilitaristischer Gruppen überraschten die Militärs des Bundeswehr-Stands auf der Jobmesse »Einstieg – Hamburgs Messe für Berufsausbildung und Studium« mit einer Aktion gegen »Krieg als Berufsperspektive«. Einige Demonstranten blockieren die Zugänge mit Bannern, auf denen »Keinen Fußbreit der Bundeswehr!« zu lesen war. Andere verteilten Flugblätter in der Menschenmenge, die sich zwischenzeitlich vor dem Stand versammelt hatte. Der Sicherheitsdienst griff nicht ein. Nach rund 15 Minuten und der Androhung eines Polizeieinsatzes durch die Messeveranstalter verließen die Aktivisten das Gelände.
»Die Bundeswehr ist kein Arbeitgeber wie jeder andere«, rechtfertigte Christin Bernhold, Sprecherin der Hamburger Linksjugend die Aktion. Je untragbarer die deutschen Militäreinsätze, desto aggressiver würden die Streitkräfte mit kostenlosen Abenteuer-Events und Sportwettkämpfen werben. »Damit wird in Zeiten wachsender Armut die Perspektivlosigkeit vieler Jugendlicher ausgenutzt, um sie zu Zahnrädern in der Kriegsmaschinerie zu machen«, erklärte Bernhold gegenüber ND. »Antimilitaristische Proteste müssen daher auch die Rekrutierungs- und Sympathiefeldzüge der Armee einbeziehen.« Die Demonstration fand im Rahmen der landesweiten Linksjugend-Kampagne »Mit Kapitalismus ist kein Frieden zu machen!« statt, die Mitte Februar gestartet ist.
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