Von Klassenkampf und Abnutzung

Beschäftigte von Daimler in Marienfelde wählen Mitte März Betriebsrat / IG Metall mit Konkurrenz

Zum Schichtwechsel schieben sich keine Scharen mehr durch die Drehkreuze an den Werkstoren. Das liegt nicht an der Gleitzeit der Beschäftigten, sondern an der Kurzarbeit. »14 Monate dauert die schon an«, sagt Ute Hass, Betriebsratsvorsitzende bei Daimler in Berlin. 1600 Arbeiter arbeiten in dem Werk weniger als normal. In Marienfelde lahmt vor allem die Produktion der V8-Zylinder- und V12-Zylinder-Motoren. Der Absatz für Luxusautos ist eingebrochen.

Das verunsichert die Belegschaft. »Wir hatten vor drei Jahren noch 3200 Beschäftigte«, berichtet Mustafa Efe, Produktionsarbeiter und ebenfalls im Betriebsrat. »Jetzt sind es nur noch 2800.« Der Gewerkschafter rechnet noch mit weiteren Entlassungen. Es rumort bei Daimler an der Gewerkschaftsbasis. Als vor drei Jahren ein neues Entgelt-Rahmen-Abkommen (ERA) eingeführt wurde, das die Tätigkeiten neu bewertet, sahen kritische Gewerkschafter darin eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen. S...


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