Thailands Regierung signalisiert Einlenken
Treffen mit Oppositionellen ohne Ergebnis
Bangkok (AFP/ND). Erstmals seit Beginn der Oppositionsproteste in Thailand haben sich Regierungsvertreter und Demonstranten an einen Tisch gesetzt. Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva, zwei weitere Kabinettsmitglieder und drei Vertreter der oppositionellen Rothemden trafen sich am Sonntag in Bangkok, um einen Ausweg aus der Krise zu finden.
Die erste Verhandlungsrunde verlief jedoch ergebnislos – die Forderung der Opposition nach sofortigen Neuwahlen wurde von Regierungsseite abgelehnt. Die Anhänger des 2006 gestürzten Regierungschefs Thaksin Shinawatra werfen der Regierung elitäres Verhalten vor und bezeichnen sie als »undemokratisch«. Thaksins Anhänger stammen vor allem aus dem armen Norden und Nordosten Thailands.
Am Sonnabend zogen rund 80 000 der in Rot gekleideten Regierungsgegner auf Motorrädern und zu Fuß durch Bangkok und zwangen zahlreiche postierte Soldaten zum Rückzug in ihre Kasernen. Vor dem Parlament verbrannten die Demonstranten zum Zeichen ihres Protests Kopien der Verfassung. Anschließend zogen sie zum Armeestützpunkt außerhalb von Bangkok, wo die Regierung ihr Krisenhauptquartier aufgeschlagen hatte. Es war das dritte Wochenende in Folge, an dem die Rothemden demonstrierten. Rot ist die Farbe der Opposition – die königs- und regierungstreuen Anhänger tragen Gelb. Die Regierung hatte rund 50 000 Sicherheitskräfte in Bangkok postiert. An vielen Orten glich die Demonstration einem Festumzug, die Rothemden tanzten und sangen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!
In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!