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Lange Schlange
Nissrine Messaoudi über frustrierende Wohnungssuche
Wer momentan in Berlin eine Wohnung sucht, hat es schwer. Zumindest, wenn sich die eigenen vier Wände nicht in Marzahn-Hellersdorf befinden sollen. Gerade die »Jungen und Hippen«, die für eine Latte macchiato nicht erst den eigenen Kiez verlassen möchten, haben besonders zu kämpfen. Wohnungen in Prenzlauer Berg sind rar, vor allem, wenn sie noch bezahlbar sein sollen. Doch auch in Kreuzberg und Friedrichshain sieht es mittlerweile nur bedingt besser aus. Nord-Neukölln ist nun auch sehr beliebt – nur eine Frage der Zeit, bis auch hier alles abgegrast ist.
Wer am Wochenende durch diese Bezirke schlendert, wird wohl häufiger vor Hauseingängen große Menschenmengen antreffen. 70 und mehr für eine Einzimmerwohnung konnte ich letztes Wochenende bei einer Wohnungsbesichtigung beobachten. Das Objekt der Begierde befand sich im vierten Stock. Die Schlange der Interessenten ging bis zum ersten. Während die Gewieften schon die kompletten Unterlagen dabei haben, Schufa, Mietschuldenfreiheit, Einkommensbescheinigung usw., gucken sich die Neulinge noch verdutzt um und fragen sich, ob sie jemals eine Wohnung finden werden. Gar nicht so leicht, denn wer einmal eine Wohnung hat, der zieht so schnell nicht wieder aus, wie die Statistik der BBU zeigt.
Die Problematik scheint so langsam in der Politik angekommen zu sein. Dass der Stadtentwicklungssenat im Juni ein Konzept vorlegen will, ist zu begrüßen. Doch ein Konzept heißt ja zunächst, es sind Vorschläge, die erst einmal neu diskutiert werden müssen. Bis sich etwas Konkretes ändert, wird viel Zeit vergehen. Bis dahin werden die Massen vor den Hauseingängen in gefragten Bezirken immer größer.
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