Musikdirektor der Komischen Oper schmeißt hin

  • Lesedauer: 2 Min.

(dpa). Paukenschlag bei der Komischen Oper Berlin: Generalmusikdirektor Carl St. Clair (57) tritt zwei Jahre vor Auslaufen seines Vertrags Ende Juli ab. Der amerikanische Dirigent und Intendant Andreas Homoki machten am Montag »künstlerische Differenzen« geltend. St. Clair war seit 2008 Generalmusikdirektor.

»Ich schätze Carl St. Clair nach wie vor als einen außergewöhnlichen und hochinteressanten Musiker und bedauere es sehr, dass wir nicht zusammengefunden haben«, sagte Homoki. Die gemeinsamen künstlerischen Ziele, die bei der Bestellung des Musikdirektors formuliert worden seien, hätten sich in der täglichen Arbeit nicht umsetzen lassen.

St. Clair hatte Anfang des Jahres angekündigt, die Oper 2012 zusammen mit Homoki zu verlassen. Dieser wechselt, wie schon seit langem geplant, dann an das Opernhaus Zürich. Dass St. Clair nun schon zwei Jahre früher geht, kam für viele Beobachter überraschend.

Zuletzt war eine Neuinszenierung von Beethovens »Fidelio« mit St. Clair am Pult in Berlin auf ein sehr gemischtes Echo gestoßen. Bei der Premiere Ende April gab es Buhrufe. Weitere Neuproduktionen seiner Amtszeit waren Aribert Reimanns »Lear«, Verdis »La Traviata«, Puccinis »La Bohème« sowie die Uraufführung von Christian Josts »Hamlet«.

Die Oper will über ihre Pläne für die nächste Spielzeit in einer auf kommende Woche verschobenen Pressekonferenz informieren. Zum neuen Chefdirigenten berief Homoki den bisherigen Kapellmeister Patrick Lange, der erst 29 Jahre alt ist. Der Posten war bisher nicht besetzt.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal