Boxring als Mahnmal

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(dpa). Der im KZ Neuengamme erschlagene Boxmeister Johann »Rukeli« Trollmann wird in Berlin mit einem temporären Denkmal geehrt. 77 Jahre nach seinem Meisterschaftskampf im Halbschwergewicht stellen drei Künstler am 9. Juni im Viktoriapark in Kreuzberg eine Boxring-Skulptur auf, die dem Sportler sinti-deutscher Herkunft gewidmet ist.

Im umfangreichen Veranstaltungsprogramm soll nicht nur an Trollmann erinnert werden, sondern an das Schicksal der insgesamt 500 000 Sinti und Roma, die Opfer des nationalsozialistischen Völkermords in Europa wurden. Wie die Veranstalter am Mittwoch mitteilten, sind in das Programm auch zwei Schulen eingebunden, die sich mit Rassismus und Ausgrenzung im heutigen Alltag beschäftigt haben.

Das Denkmal – eine schwere, zweiteilige Stahl-Beton-Konstruktion – wird nach Angaben von Sprecherin Carolina Ritter am 16. Juli wieder abgebaut. Damit wollten die Künstler deutlich machen, dass Diskriminierung nicht nur Geschichte, sondern auch ein aktuelles Problem sei, hieß es. Derzeit laufen Bemühungen, im Anschluss einen neuen Ort für die Skulptur zu finden.

Trollmann war 1933 Deutscher Meister im Halbschwergewicht geworden. Nur eine Woche nach dem Kampf wurde ihm der Titel auf Betreiben der Nazis wegen angeblich »armseligen Verhaltens« wieder entzogen. 1943 erschlug ein Kapo den einst als Publikumsliebling gefeierten Boxstar im KZ-Neuengamme.

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