Wohlfahrt warnt: Soziales nicht in Bezirksverwaltung

  • Lesedauer: 1 Min.

(epd). Der Paritätische Wohlfahrtsverband in Berlin hat davor gewarnt, dass Senat und Bezirke als Folge der sogenannten Maserati-Affäre um die Berliner Treberhilfe wieder selbst die Hilfen für Bedürftige in die Hand nehmen. Dauerhaft sei es günstiger, die Bürger über freie Träger mit sozialen Dienstleitungen zu versorgen, sagte der Chef des Paritätischen in Berlin, Oswald Menninger, der »Berliner Morgenpost«. Das bedeute aber nicht, »dass Fehlentwicklungen wie bei der Treberhilfe hingenommen werden müssen«. Der Paritätische verlange »schon lange« von seinen Mitgliedern, »zwischen der Kontrollebene und der Ausführungsebene in ihren Organisationen zu trennen«.

Der Sozialexperte sprach sich für eine »stärkere Binnenkontrolle« aus. »Die tatsächliche Kontrolle kann nur in der jeweiligen Organisation stattfinden.« Im Alltag könne dies der Paritätische als Dachverband ebenso wenig leisten wie der Staat. Als Ausweg schlägt Menninger unter anderem vor, dass zwischen Staat und freien Trägern feste Budgets für bestimmte Leistungen mit einer Höchstzahl an Betreuungsfällen vereinbart werden. Zudem könnten Erfolgsprämien freie Träger von Sozialeinrichtungen motivieren, »erfolgreiche Arbeit zu beenden«.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal