Wohlfahrt warnt: Soziales nicht in Bezirksverwaltung
(epd). Der Paritätische Wohlfahrtsverband in Berlin hat davor gewarnt, dass Senat und Bezirke als Folge der sogenannten Maserati-Affäre um die Berliner Treberhilfe wieder selbst die Hilfen für Bedürftige in die Hand nehmen. Dauerhaft sei es günstiger, die Bürger über freie Träger mit sozialen Dienstleitungen zu versorgen, sagte der Chef des Paritätischen in Berlin, Oswald Menninger, der »Berliner Morgenpost«. Das bedeute aber nicht, »dass Fehlentwicklungen wie bei der Treberhilfe hingenommen werden müssen«. Der Paritätische verlange »schon lange« von seinen Mitgliedern, »zwischen der Kontrollebene und der Ausführungsebene in ihren Organisationen zu trennen«.
Der Sozialexperte sprach sich für eine »stärkere Binnenkontrolle« aus. »Die tatsächliche Kontrolle kann nur in der jeweiligen Organisation stattfinden.« Im Alltag könne dies der Paritätische als Dachverband ebenso wenig leisten wie der Staat. Als Ausweg schlägt Menninger unter anderem vor, dass zwischen Staat und freien Trägern feste Budgets für bestimmte Leistungen mit einer Höchstzahl an Betreuungsfällen vereinbart werden. Zudem könnten Erfolgsprämien freie Träger von Sozialeinrichtungen motivieren, »erfolgreiche Arbeit zu beenden«.
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.