Karstadt: Görg klagt gegen Middelhoff

Schadenersatzforderungen betragen 175 Millionen

  • Lesedauer: 1 Min.

Essen (dpa/ND). Karstadt-Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg will den ehemaligen Chef der Karstadt-Mutter Arcandor, Thomas Middelhoff, und weitere Manager auf Schadenersatz in dreistelliger Millionenhöhe verklagen. Das bestätigte Görg-Sprecher Thomas Schulz am Mittwoch nach einem Bericht der »Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung« (Mittwochausgabe). Wann die Klage eingereicht werde, sei noch unklar, sagte Schulz. Nach Informationen der Zeitung sollen sich die Forderungen des Insolvenzverwalters auf insgesamt rund 175 Millionen Euro belaufen.

Hintergrund der Klageeinreichung seien mögliche Verjährungsfristen, die man einhalten wolle, sagte Schulz. Deshalb habe man das Ergebnis der strafrechtlichen Ermittlungen gegen Middelhoff und weitere Beteiligte auch nicht abwarten können. Die Staatsanwaltschaft hatte ihre Ermittlungen bereits im Juli 2009 eingeleitet. Anklage sei aber bisher noch nicht erhoben worden, sagte der Sprecher der Bochumer Staatsanwaltschaft, Bernd Bienioßek. Ein Ende des äußerst umfangreichen Verfahrens sei derzeit ebenfalls noch nicht absehbar.

Anlass der Ermittlungen ist im Wesentlichen der Verkauf von fünf Warenhausimmobilien in Potsdam, München, Karlsruhe, Leipzig und Wiesbaden an den Oppenheim-Esch-Fonds. Die betreffenden Immobilien sollen angeblich unter Marktwert verkauft und zu deutlich überhöhten Preisen von Karstadt zurückgemietet worden sein.

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