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Druck auf Regierung in Paris wächst

Schriftliche Belege über illegale UMP-Finanzierung

  • Lesedauer: 1 Min.

Paris (dpa/ND). Die französische Regierung gerät in der Spendenaffäre immer stärker unter Druck. Jetzt sind erstmals schriftliche Belege über die illegale Finanzierung der Regierungspartei UMP durch das Milliardärs-Ehepaar Bettencourt aufgetaucht. In direkter Schusslinie steht dabei Arbeitsminister Eric Woerth, der sowieso schon tief in die Angelegenheit verstrickt ist. Er soll illegale Spenden der L'Oréal-Erbin für Sarkozys Wahlkampf in Empfang genommen haben, was er bestreitet.

Um Woerth braut sich nun ein weiterer Skandal zusammen. Er soll als früherer Budgetminister eine Pferderennbahn aus Staatsbesitz zu einem Spottpreis an einen Bekannten verkauft haben. Und Präsident Nicolas Sarkozy, der am Montag mit einem Fernsehauftritt die Wogen glätten wollte, hat sein Ziel nicht erreicht. Nach einer Umfrage fanden 57 Prozent Sarkozy insgesamt »nicht überzeugend«.

Liliane Bettencourt und ihr Ehemann André sollen ab 2006 über Umwege 30 000 Euro an die UMP gezahlt haben, heißt es auf der Website der Wirtschaftszeitung »La Tribune«. Zitiert wird aus Notizen des Bettencourt-Vermögensverwalters Patrice de Maistre vom September 2006, die die Zeitschrift »Le Nouvel Observateur« an diesem Donnerstag veröffentlichen will. »Wir sind mit Woerth übereingekommen, dass Sie (André Bettencourt) die Schecks direkt an ihn an die Adresse der UMP 55 rue de la Boétie Paris 8. Bezirk schicken«, steht darin.

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