Pfeiffers Einfalt

Nissrine Messaoudi über Studien des Kriminologen

  • Lesedauer: 1 Min.

Eigentlich steht das Ergebnis der neuen Studie Christian Pfeiffers schon fest: Türkische und arabische Jugendliche sind gewalttätiger als andere – wenn sie außerdem noch Muslime sind, heißt es rette sich wer kann! Diese Annahme drängt sich auf, wenn man sich die Fragen des Kriminologen ansieht, die er Berliner Neuntklässlern stellt, bzw. stellen wird. »Ein richtiger Mann ist bereit zuzuschlagen, wenn jemand schlecht über seine Familie redet«, ist eine der 94 »Fragen«, die rund 5000 Schüler beantworten sollen. Deutschstämmige Jugendliche bekommen desweiteren andere Fragen als Kinder aus Migrantenfamilien. Die neue Studie geht in die gleiche Richtung der erst kürzlich bundesweit veröffentlichten Ergebnisse, die jungen Muslimen eine erhöhte Gewaltbereitschaft attestieren.

Es ist nicht zu leugnen, dass es in Bezirken wie Neukölln mit einem hohen Migrantenanteil Probleme mit Kriminalität gibt. Diese Probleme ausschließlich der ethnischen Herkunft oder der religiösen Zugehörigkeit zuzuschreiben, ist nun wirklich zu einfach und unprofessionell – soziale Komponenten, Chancenungleichheit etc. können nicht außer Acht gelassen werden.

Wenn Pfeiffers Studien etwas mit Sicherheit belegen, dann ist es die Einfalt, die die Arbeiten des Kriminologen auszeichnen.

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