An die Spitze des Mobs

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 1 Min.

Jetzt also doch. Als Rechtsextremist wollte René Stadtkewitz bisher nicht bezeichnet werden, auch die Einordnung als Rechtspopulist lehnte das parteilose Mitglied der Berliner CDU-Fraktion als rein polemisches Abdrängen durch den Gegner in die extrem rechte Schmuddelecke ab. Doch mit dem Besuch und der Einladung des niederländischen Politikers und Führers der Partei für die Freiheit Geert Wilders nach Berlin bekennt Stadtkewitz jetzt – allen bisherigen Bekundungen zum Trotz – Farbe. Was soll denn nun anderes kommen, als die Gründung eines Ablegers der niederländischen Rechtspopulisten in Berlin zu wagen?

Der Weg zurück zur CDU ist dagegen für Stadtkewitz, der zugleich Landesvorsitzender der anti-muslimischen »Bürgerbewegung Pax Europa« (BPE) ist, verbaut. Das Kokettieren mit dem niederländischen Rechtspopulisten ist ein erneuter Affront gegen die Hauptstadt-Union und deren Landeschef Frank Henkel, der diesmal nicht verziehen werden dürfte. Außerdem würde sich Stadtkewitz selbst doch bis auf die Knochen blamieren, wenn er Geert Wilders einfach wieder ausladen würde.

Dass er ausgerechnet mit dem extrem rechten Hass-Mob des Blogs »Politically Incorrect« gemeinsame Sache bei der Wilders-Einladung macht, ist indes kein Zufall. Da kommt zusammen, was zusammengehört.

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