Medwedjew straft Offiziere
Schwere Versäumnisse bei Brandbekämpfung
Moskau (AFP/ND). Angesichts der Zerstörungen durch die Waldbrände hat der russische Präsident Dmitri Medwedjew mehrere ranghohe Offiziere entlassen und die Marineführung des Landes verwarnt. Damit reagierte er am Mittwoch auf die Zerstörung eines Marinenachschubzentrums in Kolomna südöstlich von Moskau, das in der vergangenen Woche Opfer der Flammen wurde.
»Ich weise das Verteidigungsministerium an, eine ganze Anzahl von Offizieren wegen disziplinarrechtlicher Verstöße zu entlassen«, erklärte der Staatschef in einer Fernsehansprache. Ferner habe er Marineoberbefehlshaber Wladimir Wysozki und dessen Stellvertreter Alexander Tatarinow formell verwarnt, weil sie ihrer professionellen Verantwortung teilweise nicht gerecht geworden seien.
Am Dienstag hatten die russischen Behörden erstmals offiziell bestätigt, dass der Stützpunkt in Kolomna an der Oka durch die Flammen zerstört wurde. Der entstandene Schaden war beträchtlich: Zahlreiche Lager, Büroräume, Fahrzeuge und Ausrüstung wurden vernichtet. »Wenn etwas Ähnliches andernorts passiert, werde ich ohne Gnade auf die gleiche Art verfahren«, warnte Medwedew.
Wegen der heranrückenden Waldbrände hat Russland alles radioaktive Material aus seiner Atomanlage in Sarow abgezogen. Es bestehe damit kein Risiko eines atomaren Unfalls mehr in dem etwa 500 Kilometer östlich von Moskau gelegenen Komplex, betonte am Mittwoch der Chef der russischen Atomenergiebehörde Rosatom, Sergej Kirjenko. Laut der Umweltschutzorganisation WWF lodern in ganz Russland mehr als 7000 Brände. Alle radioaktiven und explosiven Materialien seien aus Sarow abgezogen worden, sagte Kirjenko bei einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates.
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