Hauptstadt des Terrors

Topographie dokumentiert »Berlin 1933-1945«

  • Lesedauer: 2 Min.

(dpa). Eine neue Dauerausstellung über die Geschichte Berlins von 1933 bis 1945 wird am 24. August auf dem Gelände der einstigen NS-Terrorzentrale eröffnet. Im früheren Keller des Prinz-Albrecht-Palais' an der Wilhelmstraße zeichnet das Dokumentationszentrum Topographie des Terrors die Entwicklung Berlins von der linken Hochburg zur Nazi-Hauptstadt nach. Mit der Ausstellung »Berlin 19331945. Zwischen Propaganda und Terror« erhält das Dokumentationszentrum wieder eine Ausstellung unter offenem Himmel, wie sie seit 1987 von hundertausenden Menschen aus aller Welt besucht wurde.

Auch 65 Jahre nach Ende der nationalsozialistischen Herrschaft gebe es noch immer keine Gesamtdarstellung zur Geschichte Berlins der NS-Zeit, schreibt der Direktor des Dokumentationszentrums, Andreas Nachama, im Vorwort zum Katalog. Dies liege an der Zersplitterung wichtiger Aktenbestände durch die lange Teilung der Stadt. Der Historiker gehörte zu den Gründern der Bürgerinitiative, die 1987 das Gelände als provisorischen Informationsort erschlossen hatte. In dem Provisorium im Kellergraben wurde auf Holztafeln das NS-Terrorsystem dargestellt. Diese Ausstellung ist jetzt in dem am 8. Mai eröffneten Dokumentationszentrum zu sehen.

Die neue Ausstellung zeige, wie es den Nationalsozialisten gelang, im »roten« Berlin Fuß zu fassen und die Stadt zum politischen Zentrum ihrer Herrschaft auszubauen, sagte Nachama. In der deutschen Hauptstadt hatten nicht nur alle Ministerien ihren Sitz, hier etablierten die Nazis auch die wichtigsten Terrorbehörden. Bei der Verfolgung nahm Berlin eine Vorreiterrolle ein. In der Reichshauptstadt entstanden die Pläne zur Eroberung eines »Weltreiches«.

Auf der rund 150 Meter langen Strecke erzählt die Ausstellung auf dutzenden Glastafeln und Medienstationen den Weg Berlins von der Weimarer Republik bis zu den Nachkriegsjahren. Zu hören sind dabei etwa Reden von Adolf Hitler und Reichspropagandaminister Joseph Goebbels, gezeigt werden auch NS-Propagandafilme.

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