Abhängen an der Bushaltestelle

Arbeit mit Schulverweigerern im Saarland

  • Marlene Grund, epd
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Zwischen 300 000 und 500 000 Schulverweigerer soll es in Deutschland geben. Fast alle Bundesländer haben Programme dagegen aufgelegt. Bei der Anlaufstelle »Schulverweigerung« in Saarlouis weiß man: Verweigerung gibt es bei allen Schultypen.

Saarbrücken. Jessica ist 14 und läuft seit Wochen jeden Morgen an der Schule vorbei zum Altarm der Saar. Während ihre Mitschüler morgens über Mathe und Erdkunde brüten, zieht es sie magisch zu ihrer Ersatzfamilie, die sie »brothers und sisters« nennt. Die Gruppe teilt Alkohol und Drogen und vermittelt ihr das Gefühl der Geborgenheit: »Meine mother passt auf mich auf«, beteuert das Mädchen. Die »mother« ist 17. Und dass Jessica die Schule schwänzt, stört sie kein bisschen.

Als Jessica dem Pädagogen Norbert Preuß von der »Anlaufstelle Schulverweigerung« im Landkreis Saarlouis gemeldet wird, hat sie schon mehr als 40 Fehltage. Unterricht und Schulalltag sind ganz an den Rand ihrer Welt geraten.

100 Euro für Polizeieinsatz

Mit verschobenen Realitäten von Jugendlichen, aus den Fugen geratenen Lebensläufen haben Preuß und die anderen Mitarbeiter der zwei saarländischen Schulverweigerungsprojekte unter dem Dach der Diakonie immer wieder zu tu...


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