Betroffene sexueller Gewalt wollen sich vernetzen

Kongress in Berlin bestimmte Forderungen an Gesellschaft und Staat

Es wird viel diskutiert über sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen in diesen Tagen. Zu wenig wird in dieser Debatte mit den Betroffenen gesprochen. Auch aus diesem Grund haben sich am vergangenen Wochenende hunderte Betroffene in Berlin zusammengefunden und ihre Forderungen bestimmt.

Ziel des Kongresses war unter anderem, die Vernetzung von Menschen, denen sexuelle Gewalt angetan wurde, voranzubringen. In einem mehrseitigen Positionspapier fordern sie eine gesellschaftliche Auseinandersetzung mit den Strukturen, die sexualisierte Gewalt ermöglichen, und umfassende Verbesserungen in den Bereichen Unterstützung, Prävention, Intervention, Recht und in der öffentlichen Wahrnehmung.

Betroffene als ExpertInnen einbeziehen

»Die Gesellschaft hat sich der Unterlassung einer Hilfestellung schuldig gemacht«, heißt es in dem Positionspapier. »Deshalb ist sie verpflichtet, für einen Ausgleich der Nachteile zu sorgen«.

»Betroffene müssen als ExpertInnen auf allen Ebenen in politische Entscheidungsprozesse mit einbezogen werden«, forderte Thomas Schlingmann, Mitbegründer von Tauwetter e.V., einer Beratungsstelle für Männer, die als Junge sexuell missbraucht wurden. Die Liste, die er zusammen m...


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