Plötzlich wirken Terrorwarnungen

Brüssel: EU-Innenminister sprachen über Luftfracht-Schwachstellen / Deutschland gab Ton an

Nach jüngsten Paketbomben-Funden hat Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) schärfere Kontrollen in der Luftfracht gefordert. Zum Treffen der EU-Innenminister in Brüssel reiste er am Montag mit einem Fünf-Punkte-Plan, der unter anderem eine Schwarze Liste unsicherer Drittstaaten-Flughäfen vorsieht. Nägel mit Köpfen soll eine hochrangige Arbeitsgruppe aus Innen- und Verkehrsexperten bis Ende des Jahres schmieden.

Noch vor zwei Wochen hatte sich der deutsche Innenminister mit Washington angelegt. Von dort kamen Terrormeldungen, die Thomas de Maizière für Alarmismus hielt. Die Rede war von europäischen Heimkehrern, auch deutschen, die in Pakistan das Kriegshandwerk gelernt hätten und nun als Stoßtrupps in wichtigen EU-Infrastrukturzentren Blutbäder anrichten sollten. Als Vorbild dienten angeblich die Attentate im indischen Mumbai vor zwei Jahren mit über 170 Toten.

Nicht nur der Bundesinnenminister winkte ab, auch die Führung des deutschen Auslandsnachrichtendienstes BND war sicher, dass die Heimkehrer gar nicht das entsprechende logistische Hinterland vorfinden, um Anschläge dieser Intensität begehen zu können.

Die jüngst offenbar nach Hinweisen des saudischen Geheimdienstes in zwei Frachtmaschinen entdeckten Paketbomben haben nun offenbar den Nerv deutscher Sicherheitsbehörden getroffen. Minister de Maizière räumte – entgegen seiner Mahnung...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.