78 Aktenbände und kein Täter

Ein Jahr nach dem Polizistenmord im brandenburgischen Lauchhammer gibt es noch keinen Fahndungserfolg

  • Lesedauer: 1 Min.

Cottbus (dpa/ND). Ein Jahr nach dem gewaltsamen Tod eines 46 Jahre alten Polizeibeamten in Lauchhammer (Brandenburg) haben die Ermittler bisher hunderte Hinweise erhalten. »Allein nach der zweimaligen Veröffentlichung eines Fahndungsaufrufes mit dem Blitzerfoto eines Tatverdächtigen sind bisher 243 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen«, sagte Gernot Bantleon, Abteilungsleiter für Kapitalstrafsachen der Staatsanwaltschaft Cottbus, der dpa. Bisher sei die Hälfte der Hinweise auf Personen beim Bundeskriminalamt per Foto abgeglichen worden.

Der Polizist war am 23. November 2009 im Bereich seiner Garage überfallen und getötet worden. Der Familienvater, der Zivil trug, wollte dort sein Auto abstellen. »Er starb laut Obduktion durch Stiche und Schläge auf den Kopf«, erläuterte der Oberstaatsanwalt. Die Kriminalpolizei habe bisher mehr als 1000 Ermittlungsaufträge abgearbeitet und hunderte Zeugen vernommen. Im März seien zwei Verdächtige, ein Mann und eine Frau, vorläufig festgenommen worden, sagte Bantleon. »Sie wurden aber wieder freigelassen, weil sich der Verdacht nicht erhärten ließ.« Die Ermittlungsakten umfassten bereits 78 Bände mit mehr als 11 000 Seiten, so Bantleon. Er zeigte sich zuversichtlich: »Wir geben die Hoffnung nicht auf, die Täter zu finden, denn es gibt kein perfektes Verbrechen.«

Für Angaben zur Aufklärung der Tat sind 10 000 Euro Belohnung ausgesetzt.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.