Brandanschlag auf Neuköllner Al Nur Moschee

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Berlin (dpa/ND). Erneuter Brandanschlag auf eine Berliner Moschee: Zum zweiten Mal binnen weniger Tage haben Unbekannte an einem islamischen Gotteshaus in Neukölln gezündelt. Nach Polizeiangaben wurden am Sonntagmorgen Brandspuren an der Al Nur Moschee in der Haberstraße entdeckt. Verletzt wurde niemand, auch der Sachschaden war gering. Das Feuer war von selbst wieder ausgegangen. Ein Mitarbeiter der Moschee hatte an einem selten genutzten Nebeneingang Rußspuren an der Tür und am Putz festgestellt. Polizisten entdeckten darüber hinaus eine Büchse, in der sich möglicherweise Benzin oder ein anderer Brandbeschleuniger befand. Offensichtlich hatte der Täter eine leicht brennbare Flüssigkeit an die Tür gekippt und entzündet. In der Nacht zum 19. November hatte es bereits einen Brandanschlag auf die Sehitlik-Moschee am Neuköllner Columbiadamm gegeben. Einen Zusammenhang zwischen den beiden Taten schließen die Ermittler allerdings aus. Im Gegensatz zur relativ liberalen Sehitlik-Gemeinde gilt die Al Nur Moschee als Treffpunkt radikaler Islamisten.

Nach dem Anschlag in der Haberstraße sucht die Polizei jetzt nach Zeugen, die zwischen Samstagabend, 19 Uhr, und Sonntagmorgen, 5.30 Uhr, verdächtige Beobachtungen gemacht haben. Sie sollen sich beim Landeskriminalamt unter der Telefonnummer (030) 4664909040 melden.

Die Sehitlik-Moschee am Columbiadamm – Berlins größtes islamisches Gotteshaus – war in diesem Jahr bereits viermal das Ziel von Brandanschlägen. Das Feuer, das dort vor zehn Tagen gelegt wurde, konnte damals von einem Mitarbeiter gelöscht werden. In der Nähe fanden die Ermittler zudem eine Propangasflasche, die aber nicht explodiert war.

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