Gedenkstätte Ravensbrück zeigt Ausstellung über »Lebensborn«-Heime

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Ravensbrück (epd). Die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück zeigt vom 10. Dezember an eine Ausstellung über die NS-Organisation »Lebensborn«, die sich vor allem zum Ziel gesetzt hatte, die Geburtenrate »arischer« Kinder auch aus außerehelichen Beziehungen und durch anonyme Entbindungen zu erhöhen. Im Mittelpunkt der Präsentation stehe die Erinnerung an 24 Häftlinge, die in »Lebensborn«-Einrichtungen als Gärtner, Handwerker, Putzhilfen oder in der Küche arbeiten mussten, teilte die Gedenkstätte am Montag im nordbrandenburgischen Ravensbrück mit.

Die eingesetzten Häftlinge gehörten den Angaben zufolge zur Gruppe der Zeugen Jehovas. Über ihr Schicksal sei bis heute wenig bekannt. Die Ausstellung wurde den Angaben zufolge vom Kreisjugendring im oberbayerischen Ebersberg erarbeitet und dort in Steinhöring gezeigt, wo 1936 das erste »Lebensborn«-Entbindungsheim eingerichtet wurde.

Insgesamt hat es den Angaben zufolge 24 dieser Einrichtungen gegeben. Sie wurden von der SS getragen und staatlich gefördert. Nur Frauen, die für sich und den Vater des Kindes eine »arische« Herkunft nachweisen konnten, durften dort entbinden. Ab 1943 hätten aber auch zahlreiche Frauen von SS-Männern die »Lebensborn«-Heime aufgesucht, um ungestört von den Kriegsereignissen ihre Kinder zur Welt zu bringen, hieß es.
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