Der kürzeste Weg nach Europa

Für das Erreichen des Saisonziels muss Wolfsburg gegen Cottbus im DFB-Pokal gewinnen

  • Carsten Lappe, dpa
  • Lesedauer: 3 Min.

Letzte Hoffnung DFB-Pokal: Der Cup-Wettbewerb soll für den VfL Wolfsburg zum Joker im Rennen um die Europapokal-Qualifikation werden. Nach einer völlig verkorksten Hinrunde in der Fußball-Bundesliga mit nur 19 Punkten hat der Meister von 2009 gegen den Zweitligisten Energie Cottbus das Weiterkommen fest eingeplant. »Es ist ein einfaches Spiel, denn es zählt nur der Sieg. Der Pokal ist der kürzeste Weg nach Europa«, sagte VfL-Coach Steve McClaren vor der heutigen Achtelfinalpartie.

Ein persönliches Schicksalsspiel für den Trainer wird es aber wohl nicht. Nach dem 2:2 gegen Hoffenheim am Samstag, in der die Mannschaft einen Punkt und dem Trainer den Job rettete, scheint McClaren zunächst aus der Schusslinie. Bei einer normalen Leistung dürfte er selbst bei einem Ausscheiden mit dem VfL in die Rückrunde gehen. In der Mannschaft genießt der Engländer Vertrauen. »Ich glaube an diesen Trainer, an dessen Arbeit. Ich glaube daran, dass wir mit McClaren eine gute Rückrunde spielen können«, beteuerte VfL-Stürmer Grafite, der gegen Energie wohl wieder in die Startelf rückt.

Angesichts von zehn Punkten Rückstand auf Platz fünf in der Liga wäre ein Überwintern im Pokal umso wichtiger. Der Mutterkonzern VW will partout nicht vom Saisonziel Europa abweichen. »Im Pokal sind wir anders als in der Liga noch voll im Soll. Wir können uns dort eine wertvolle Chance erhalten«, sagte Kapitän Edin Dzeko.

Nimmt man die Äußerungen von Gäste-Trainer Claus-Dieter Wollitz ernst, muss Wolfsburg auch keine Sensation befürchten. »Die Fakten und die Qualität des Spielerkaders sprechen eindeutig für den VfL. Ich weiß nicht, ob eine Überraschung möglich ist«, sagte Wollitz.

Ein Sieg der Cottbuser käme einer Sensation gleich und würde zudem mehr als eine Million Euro an Prämien in die Kassen spülen. »Ein Weiterkommen wäre wirtschaftlich gut für den Verein und wir hätten mehr Spielraum für Neuzugänge. Schade, dass wir auswärts antreten müssen, denn wir haben gegen Freiburg zu Hause gezeigt, was möglich ist«, sagte der Trainer vor der Partie.

Auch bei einem Ausscheiden kann sich die Bilanz sehen lassen. Mit 35 Treffern sind die Brandenburger das torgefährlichste Team der Liga. Zudem habe sich die Hierarchie im Kader immer mehr gefestigt, stellte Wollitz fest. »Ich mache das an Kapitän Marc Andre Kruska fest, der immer besser die Rolle ausfüllt, das Team zu führen.« Wie es im Jahr 2011 personell weitergeht, ist unklar. »Wir schauen uns natürlich um, und finanzierbar wären auch zwei oder drei neue Spieler. Aber nur, wenn sie uns sofort helfen könnten.«

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