»Uns haben sie vergessen«
Das karibische Haiti hat ein Jahr katastrophaler Extreme hinter sich
In der an Katastrophen wahrlich nicht armen Geschichte Haitis nimmt das Jahr 2010 eine besondere Stellung ein. Dem Erdbeben im Januar folgten im letzten Jahresdrittel eine Cholera-Epidemie und chaotische Wahlen. Für einen Großteil der Bevölkerung geht es nach wie vor ums Überleben.
Seit dem 13. Januar lebt die inzwischen 18 Jahre alte Schülerin im provisorischen Zeltlager. Unter der zeltartig gespannten Plane drängen sich auf einer Fläche von vielleicht gerade zwei mal zweieinhalb Metern ihre Mutter, ihre Schwester, ihr Bruder und zwei Cousinen. In dem kleinen Wäldchen direkt am Flughafenzubringer haben sich ein paar Tausend Menschen angesiedelt. Wie viele es wirklich sind, weiß niemand.
Ein alltägliches Leben in Provisorien
Im April, drei Monate nach dem Erdbeben am 12. Januar, stand Stefanie Gilleaume noch der Schre...
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