Orakel: Gigantischer Gewinn

Bankmanager Landowsky prophezeit Millionenverdienste / Grüne skeptisch

  • Lesedauer: 2 Min.

(dpa). Der frühere CDU-Fraktionsvorsitzende und Bankmanager Klaus Landowsky hat sich kurz vor Ende seines zweiten Strafprozesses verteidigt und dem Land Berlin einen »gigantischen Gewinn« aus den umstrittenen Immobiliengeschäften vorhergesagt. Er bereue die Geschäfte keineswegs, sagte Landowsky der »Bild«-Zeitung. »Das Land hat für den Verkauf der Landesbank sensationelle sechs Milliarden Euro erhalten und besitzt nun Grundstücke, die jährlich 400 Millionen einbringen.«

Im Zusammenhang mit dem Verkauf riskanter Immobilienfonds durch die damalige Bankgesellschaft wird Landowsky und weiteren früheren Bankmanagern Untreue vorgeworfen. Vor dem Landgericht forderte jetzt aber überraschend die Staatsanwaltschaft Freispruch, weil der konkrete Schaden aus einer möglichen Untreue nicht bezifferbar ist.

Haushalts- und Finanzpolitiker im Abgeordnetenhaus sehen das völlig anders als Landowsky. Jochen Esser, finanzpolitischer Sprecher der Berliner Grünen, erklärte kürzlich: »Die Immobilienfonds der Bankgesellschaft haben bis heute einen Vermögensschaden von gut vier Milliarden Euro verursacht, der vom Steuerzahler beglichen werden muss.«

Der Verkaufspreis für die Landesbank habe gerade das in der Bank steckende Volksvermögen gedeckt und kein zusätzliches Geld eingebracht, so Esser. Danach seien noch vier Milliarden Euro bezahlt worden. Ein Ende sei nicht abzusehen. »Wahrscheinlich werden in den nächsten 14 Jahren noch einmal zwei Milliarden Euro fällig.«

Das Land bürgt weiter mit 21,6 Milliarden Euro für mögliche Ausfälle für die Anleger und haftet für überhöhte Mietgarantien, die den Käufern der Fonds vor mehr als zehn Jahren zugesichert wurden.

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