Ost-FDP befürchtet Selbstzerfleischung

Kubicki stichelt weiter gegen Westerwelle

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (dpa/ND). Der parteiinterne Streit um Kurs und Spitzenpersonal in der FDP ist neu entbrannt. Die Vorsitzenden der ostdeutschen FDP-Landesverbände werfen FDP-Vorstandsmitglied Wolfgang Kubicki »Selbstzerfleischung« vor. In einem gemeinsamen Brief fordern sie Kubicki auf, er solle die Partei nicht kaputtreden. Die FDP müsse in den kommenden Landtagswahlen bestehen. »Das wird nur geschehen, wenn wir als Team an einem Strang ziehen! Sie machen im Moment das glatte Gegenteil und reden die Partei kaputt«, heißt es in dem Brief. Er ist unterzeichnet von den FDP-Landesvorsitzenden Cornelia Pieper (Sachsen-Anhalt), Holger Zastrow (Sachsen), Uwe Barth (Thüringen), Christian Ahrendt (Mecklenburg-Vorpommern) und Heinz Lanfermann (Brandenburg).

Kubicki hatte vor Weihnachten mit einem Frontalangriff gegen Parteichef Guido Westerwelle die Debatte über die FDP in Gang gebracht. Jetzt ging er erneut in die Offensive. Die FDP lasse sich von der Union treiben, ist ein Kernvorwurf des Fraktionschefs aus Schleswig-Holstein. »Wir stehen vor einem Scherbenhaufen ... unserer Politik schlechthin«, »die Lage scheint schlicht aussichtslos«, verbreitete er wieder Endzeitstimmung in einem Papier, das er vor Jahresbeginn verfasst hatte und jetzt erst unter die Leute bringen ließ.

Westerwelle selbst kommentierte die Debatte am Montag zurückhaltend. »Parteien gewinnen immer dann die Wahlen, wenn sie sich mit den Problemen der Bürger beschäftigen und sich nicht selbst bespiegeln«, sagte er vor Beginn einer FDP-Präsidiumssitzung in Berlin.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal