Zur Sicherheit Probebohrungen

Wirtschaftsminister Christoffers: Kanada-Gasaustritt nicht nachgewiesen

  • Wilfried Neiße
  • Lesedauer: 2 Min.

Der angeblich todbringende Austritt von verpresstem Gas in Kanada wird von den dortigen Behörden nicht bestätigt. Wie Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (LINKE) gestern im Potsdamer Landtag weiter sagte, werde aber der Umstand weiterhin einer Prüfung unterzogen.

Die LINKE-Abgeordnete Carolin Steinmetzer-Mann hatte zuvor auf Medienberichte verwiesen, laut denen im kanadischen Bundesstaat Saskatchewan unterirdisch verpresstes CO2 an die Oberfläche getreten sei und Tiere getötet habe. In der betroffenen Region seien seit dem Jahr 2000 insgesamt mehr als 16 Millionen Tonnen CO2 in rund 1,4 Kilometern Tiefe verpresst worden.

Der Gasaustritt sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht nachgewiesen, unterstrich Christoffers. Bei den Prüfungen sei auch das Bundesamt für Geologie zwischenzeitlich einbezogen gewesen. Ein von dem kanadischen Landbesitzer vorgelegtes Gutachten werde ausgewertet, wobei die Ergebnisse in den kommenden Tagen vorliegen sollen. Dabei müsse ermittelt werden, ob die Aussagen des Landeigentümers »tatsächlich zutreffend sind«.

Christoffers bezeichnete das Thema als »politisch brisant«, da Brandenburg selbst entsprechende Probebohrungen anstrebe. Er warb eindringlich für diese Möglichkeit, da nur auf diesem Wege festgestellt werden könne, ob die erforderliche Sicherheit gewährleistet werden könne oder nicht. »Die Sicherheit der Bevölkerung steht an erster Stelle. Wenn sie nicht gewährleistet werden kann, wird nicht gespeichert.«

Solange keine diesbezüglichen Ergebnisse vorliegen, könnten auch keine verlässlichen Aussagen getroffen werden, sagte Christoffers. Die Landesregierung hatte die weitere Energieumwandlung von Braunkohle von der Möglichkeit der unterirdischen Speicherung abhängig gemacht. Schon gegen die Probebohrungen hatten regionale Bürgerbewegungen entschieden Stellung bezogen.

Bei dem Verpressungs-Beispiel in Kanada gehe es nicht um Speicherung von Kohlendioxid, fügte Christoffers hinzu. Vielmehr sei dort das Gas in die Erde gepumpt worden, um den Druck auf ein dort lagerndes Ölfeld zu erhöhen und dessen Ausbeutung zu ermöglichen.

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