Rekordtempo statt Jetlag beim Sechstagerennen

Bartko/Kluge übernehmen Führung in Berlin

  • Manfred Hönel
  • Lesedauer: 2 Min.

Das 100. Berliner Sechstagerennen hat schon in den ersten beiden Nächten erstklassigen Sport geboten. Über 20 000 Zuschauer drängten am Donnerstag und Freitag in das Velodrom, und die Lokalmatadore Olympiasieger Robert Bartko aus Potsdam und Roger Kluge (Cottbus) zeigten gleich am Starttag, wo sie in diesem Jahr hin wollen. Auf die höchste Stufe des Siegerpodestes. »Wir haben uns gut vorbereitet und sind ein eingespieltes Team. Die erste Nacht hat gezeigt, wir können es schaffen«, sagte Bartko. Dass die Fahrer das Jubiläum ernst nehmen, zeigte bereits die erste Jagd, bei der am Donnerstag gleich ein neuer Rekord aufgestellt wurde. Die Spitzenpaare legten über 43 Kilometer in 45 Minuten zurück.

Dabei war Kluge erst am Montag vom Weltcup aus Peking zurückgekehrt, meinte aber angesichts der Blitzrunden: »Den Jetlag habe ich schnell überwunden. Es läuft gut. Mit Robert ergänze ich mich prächtig. Er ist der Tempomacher und ich der Sprinter.«

Viel Respekt zeigte Bartko vor den Australiern Leigh Howard und Cameron Meyer: »Auf die Weltmeister müssen wir aufpassen, die können echt gut Radfahren.« Nach der ersten Nacht hingen sie allerdings auf Rang fünf fest. »Wir müssen uns erst an diese tolle Atmosphäre gewöhnen. Es ist unser erstes Sechstagrennen. Ich bin auch zum ersten Mal in Deutschland«, verriet Meyer. Das sorgte bei der versammelten Journalistenschar für einige Verblüffung, hatte es zuvor doch geheißen, dass Meyer zwei Etappen der Bayern-Rundfahrt 2010 gewonnen hätte. »Das war mein Bruder Travis«, klärte Cameron lächelnd auf.

Um den Sieg will auch die Kombination Franco Marvulli (Schweiz) und der Cottbuser Danilo Hondo kämpfen. »Franco ist gut in Form. Ich komme vom Straßentraining, und muss erst wieder den vollen Bahntritt drauf haben, dann geht es noch besser. Aber der Sieg im 1000-m-Rekordfahren am ersten Tag, hat mir gezeigt, dass wir ganz schön schnelle unterwegs sind«, freute sich Hondo.

Die Russen Alexej Markow und Iwan Kowaljow gaben in den ersten Runden ziemlich Gas, wurden dann aber vom Arzt zurückgepfiffen. »Kowaljow hat erhöhte Temperatur. Er sollte nur mitfahren und nicht an die Grenze gehen«, so ihr Trainer Heiko Salzwedel. »Wir heben uns die Körner für die letzten drei Tage auf«, ließ er dennoch eine Kampfansage folgen.

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