Weiter keine Klarheit

Aussage des Gutachters im Fall Kachelmann

  • Lesedauer: 1 Min.

Im Vergewaltigungsprozess gegen Jörg Kachelmann hat auch ein wichtiger Sachverständiger dem Landgericht Mannheim am Dienstag keine Klarheit gebracht. Der Rechtsmediziner hatte das mutmaßliche Opfer viermal untersucht. Kachelmann soll seine Ex-Geliebte mit einem Messer bedroht und vergewaltigt haben. Er bestreitet dies jedoch.

»Ich kann weder nachweisen, dass der Angeklagte der Nebenklägerin die Verletzungen beigebracht hat, noch kann ich nachweisen, dass sich die Nebenklägerin die Verletzungen selbst beigebracht hat«, sagte der Leiter des Rechtsmedizinischen Instituts an der Universität Heidelberg, Prof. Rainer Mattern. Fotos zeigen u. a. rote Striemen am Hals der Frau. Kachelmann soll ihr die Klinge eines Küchenmessers an den Hals gedrückt haben, während er sie vergewaltigte. Die Verletzung könnte mit dem Rücken der Klinge erzeugt worden sein, so Mattern – es könnte sich aber auch um »atypische Kratzverletzungen« handeln.

Ausführlich setzte sich Mattern mit Einwänden der von Kachelmann benannten Gutachter auseinander – es blieb ihm ein hilfloses Fazit: »Ich kann nicht beweisen, dass der Angeklagte diese Verletzungen erzeugt hat, halte es aber für möglich.« Das gleiche gelte für das mutmaßliche Opfer: »Man kann alle diese Dinge, wenn man entschlossen genug ist, sich selbst zufügen.« dpa

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal