Protest regt sich auch in Saudi-Arabien

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Riad (dpa/AFP/ND). Die Schockwellen, die der Aufstand in Ägypten durch die arabische Welt sendet, haben nun offenbar auch Saudi-Arabien erreicht. Vor allem Äußerungen des Muftis von Saudi-Arabien, Scheich Abdelasis al-Alscheich, sorgten am Wochenende für Unmut. Der Mufti hatte in einer Predigt in einer großen Moschee in der Hauptstadt Riad erklärt, hinter den Demonstrationen in Tunesien und Ägypten steckten »Feinde des Islams«, deren Ziel es sei, die arabischen und islamischen Staaten zu schwächen. Er appellierte deshalb an die Jugend von Saudi-Arabien, sich von diesen »Chaoten« nicht anstecken zu lassen. Im privaten Rahmen und in Internet-Foren übten daraufhin viele Saudis scharfe Kritik an Alscheich und verwiesen auf die hohe Arbeitslosigkeit, die Armut, die Wohnungsbaukrise und die Korruption.

In Riad protestierten Dutzende Familienangehörige von Inhaftierten vor dem Innenministerium und forderten die Freilassung der Häftlinge. Wie Augenzeugen berichteten, waren vor allem verschleierte Frauen unter den Demonstranten, aber auch Kinder und Männer waren zu sehen. In Saudi-Arabien sind öffentliche Demonstrationen eigentlich verboten.

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