Recherchen im Spiel

»LiEBK!ND« im Theater unterm Dach nähert sich ohne Hysterie dem Thema Missbrauch

  • Lucía Tirado
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.
Pädophile im Abseits
Pädophile im Abseits

Es ist klug, eine Sache von vielen Seiten zu betrachten. Auch, wenn von Anfang an klar ist, dass es auf der einen Seite Opfer, auf der anderen Täter gibt. Wenn das mit solch umfangreichen Recherchen verbunden ist, wie in der Produktion »LiEBK!ND« der Gruppe PortFolio Inc., wird es auch entsprechend gut. Die Ankündigung der Theatermacher, sich mit dem gesellschaftlichen Tabu der körperlichen Beziehung zwischen Erwachsenen und Kindern auseinanderzusetzen – ohne Strafbestände anzuzweifeln – vermittelte ein seltsames Gefühl. Das haben Tabus eben so an sich.

Das Stück stellt sich zweifelsfrei auf die Seite der Opfer. Aber es spielt noch ein bisschen mit dem unsicheren Gefühl der Theaterbesucher, wenn der erste von drei Monologen beginnt, in denen zwei Männer und eine Frau davon erzählen, wie sie ihren Missbrauch als Kind erlebten.

Die Aussagen schlagen stark wie ein Pendel aus. Da ist das Sich-Einreden, dass man als Subjekt der ...


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