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408 Standorte für CO2-Lagerung

Bundesanstalt für Geowissenschaften musste Liste veröffentlichen

  • Lesedauer: 2 Min.

Hamburg/Berlin (Agenturen/ND). Die Umweltorganisation Greenpeace hat eine Deutschlandkarte veröffentlicht, die 408 mögliche Standorte zeigt, die laut Bundesanstalt für Geowissenschaften geologisch für mögliche CO2-Endlager in Frage kommen. Die Karte zeigt, dass sich große Endlagerpotenziale vor allem in Ostfriesland von Bremerhaven bis Oldenburg und Emden, unter den ostfriesischen Inseln Spiekeroog und Langeoog, sowie im schleswig-holsteinischen Wattenmeer befinden. Weitere potenzielle CO2-Endlagerstätten befinden sich unter dem Ballungsraum Hamburg-Billstedt, sowie bei Sittensen zwischen Hamburg und Bremen. Auch im Südosten von Berlin bei Königs Wusterhausen, in Nordrhein-Westfalen, zwischen Paderborn und Höxter, in Mecklenburg-Vorpommern in der Nähe von Pasewalk und östlich von München bei Waldkraiburg sind weitere Areale zu finden.

Greenpeace hätte bereits im Juni 2010 um Auskunft über CO2-Endlager gebeten, die Bundesanstalt habe jedoch die Herausgabe der Standortinformationen mit unterschiedlichen Begründungen verweigert, heißt es in einer Pressemitteilung. Greenpeace forderte Umweltminister Norbert Röttgen auf, alle betroffenen Gemeinden und Regionen über die für möglich befundenen Endlagerkapazitäten zu informieren, bevor das CCS-Gesetz demnächst ins Kabinett eingebracht wird.

Die CO2-Verpressung, auch CCS-Technik genannt, sieht vor, das bei der Kohleverstromung anfallende Klimagas CO2 abzufangen und im Untergrund zu verpressen. Umweltschützer warnen vor Risiken: Das Gas könne entweichen und das Grundwasser versauern. Probebohrungen für CCS-Anlagen haben in manchen Regionen wie etwa in Brandenburg zu massiven Bürgerprotesten geführt. »Industrie und Politik bereiten systematisch und hinter dem Rücken der Bevölkerung die kommerzielle CO2-Endlagerung vor,« kritisiert Greenpeace Klimaexperte Karsten Smid. Foto: dpa/ Patrick Pleul

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